Leptospirose

Überblick


Viele Menschen kennen Leptospirose von ihrem Hund. Die Infektionskrankheit
kann aber Tier und Mensch gleichermassen betreffen: Die ursächlichen
Bakterien (sog. Leptospiren) sind zwischen Tieren und Menschen übertragbar.
Damit gehört die Krankheit zu den Zoonosen.
Doch längst nicht alle infizierten Tiere entwickeln auch eine Leptospirose: Die
natürlichen Wirte der Bakterien – das sind vor allem kleine Säugetiere (wie
Mäuse und Ratten) – erkranken normalerweise nicht an der Infektion. Sie
können die Bakterien allerdings teils lebenslang mit dem Urin ausscheiden und
so andere Säugetiere (z.B. Hunde, Schweine, Rinder, Pferde) und Menschen
anstecken.
Am häufigsten kommt Leptospirose in Ländern mit warmem und feuchtem
Klima vor. Aber auch in gemässigtem Klima – wie in der Schweiz – können
Leptospiren ausserhalb ihrer Wirte (z.B. in Böden und Gewässern) überleben
und ansteckend bleiben, wenn die Umweltbedingungen stimmen – sprich:
wenn es warm und feucht genug ist.
Die Ansteckung mit Leptospirose passiert meistens durch direkten oder
indirekten Kontakt mit dem Urin infizierter Tiere, wobei die Bakterien dann
durch kleine Hautverletzungen oder über die Schleimhäute in den Körper
gelangen können. Ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben also Menschen, die
regelmässig mit infizierten Tieren zu tun haben (z.B. Tierpfleger, Tierärzte) oder
im Freien mit Gewässern oder Böden in Berührung kommen, die durch Urin
verschmutzt sind (z.B. beim Camping, beim Baden in Seen und Flüssen, bei
manchen Outdoorsportarten, bei Feld- oder Kanalarbeiten).
Daher ist Leptospirose für einige Berufsgruppen eine anerkannte
Berufskrankheit.
Beim Menschen verursacht Leptospirose meist nur milde, grippeähnliche
Symptome. Dann kommt es zum Beispiel zu:
Fieber
Gelenkschmerzen
Kopfschmerzen
Muskelschmerzen (v.a. in den Waden)

Hautausschlag
Bindehautentzündung

Leptospirose kann allerdings auch sehr heftig verlaufen – zum Beispiel mit
Nierenversagen, Gelbsucht, vergrösserter Milz, Hirnhaut- und
Gehirnentzündung oder Lungenblutungen – und im Extremfall tödlich enden.

Darum ist bei Verdacht auf Leptospirose in jedem Fall ein Arztbesuch ratsam.
Der Arzt kann eine Probe (z.B. Blut oder Urin) im Labor auf Leptospiren
untersuchen lassen und so die Infektion sicher nachweisen oder ausschliessen.

Zur Behandlung von Leptospirose sind Antibiotika geeignet: Mit ihnen lassen
sich die ursächlichen Bakterien abtöten. Besondere Schutzmassnahmen im
Umgang mit Infizierten sind nicht notwendig, weil es – bei Beachtung einfacher
Hygieneregeln – sehr unwahrscheinlich ist, dass sich Leptospiren von Mensch
zu Mensch übertragen.

In der Schweiz ist im Jahr 2023 kein Fall bei Mäusen ( Wildmäusen) von einem Befall von Leptospirose bekannt

Hier ein Link auf die Datenbank des BLV

 

Quelle: Fachinfos des BLV s über Leptospirose