Zeichnungen: 

 

Banded

 

Code                                Bezeichnung
W                                       Dominant White Spotting
W(bd)                              Banded
W(sh)                               Sash
w                                       unnamed
Code                                Bezeichnung
Bt                                      unnamed
bt                                      Belt

 

 

Banded kann durch vier unterschiedliche genetische Kombinationen erzeugt werden:

 

  1. Die Banded Mutation W(bd), sie vererbt sich dominant und erzeugt ein weißes Band um den Rumpf der Maus. Zusätzlich sind die Füße weiß gefärbt. Das band kann unterschiedlich schmal ausgeprägt sein und offen oder geschlossen vorliegen. Es kann auch nur als kleiner Bauchfleck oder einzelne weiße Haare kaum zu erkennen sein. Immer sind auch nur die Füße weiß gefärbt. Homozygot wirkt die Mutation letal!
    Zur Banded Mutation sind wahrscheinlich auch Mäuse zuzuordnen, die als "Capped" bezeichnet werden. Sie zeigen nur im Gesicht ihre eigentliche Fellfarbe. Der Rest der Maus ist weiß. Eine weitere Theorie besagt, dass Capped eine spalterbige Maus aus Banded und Sash ist (Gencode: W(bd)W(sh)).
  2. Die selben optischen Auswirkungen hat die Sash-Mutaion. Sie gehört ebenfalls zur Gruppe der dominanten W-Locus Mutationen und wird als W(sh) abgekürzt. Im Gegensatz zur W(bd)- Mutation sind reinerbige Tiere (W(sh)W(sh)) lebensfähig und erscheinen als Black Eyed White. Diese reinerbigen Mäuse werden auch als Charlies bezeichnet. Ob die Tiere Probleme mit Megacolon zeigen können ist nicht bekannt.
  3. Bei einigen Piebald-Linien kann ein Banded-Eindruck durch die zufällige Scheckung erzeugt werden. Diese Scheckung ist aber auf die rezessive Piebald-Mutation begründet (Gencode: ss) und zeigt immer noch weitere Scheckungen am restlichen Körper. Um die Genetik klar getrennt zu halten sollten solche Tiere aber nicht als Banded bezeichnet werden.
  4. Wahrscheinlich ausgestorben ist die Mutation Belted (Gencode: btbt). Sie vererbt sich rezessiv und erzeugt nur ein schmales weißes Band um die Körpermitte der Maus. Weitere Details zu der Mutation sind leider nicht bekannt.

Es ist darauf zu achten, die beiden Banded erzeugenden Mutationen W(bd) und W(sh) nicht in einer Linie zu vermischen. Erst recht nicht mit Piebald. Die Tiere sind später optisch nicht mehr klar einer Variante zuzuordnen und die damit verbundenen letalen Effekte können (unbeabsichtigt) schwerwiegende Folgen für Muttertiere oder Welpen haben.

 

Generell zeigen Banded ein unterschiedlich breites, weißes Band um die Körpermitte, sowie vier weiße Füße und weiße Anteile am Schwanz. Aber vorsicht bei der Banded Zucht: Auch Mäuse können die Mutation tragen, die nur kleine weiße Bauchflecken oder ein nicht geschlossenes Band zeigen. Die Füße sind aner auch in diesem Gall weiß. 


Brindle (geschlechtsgebunden)

Code                                   Bezeichnung

Mo(br)                               Brindle (geschlechtsgebunden)

mo                                       normal coat

Eine Brindle-Maus weißt eine ungleichmäßige "Tigerung" im kompletten Fell auf. Das Fell wird dabei an den heller erschienenen Stellen verdünnt bzw. erscheint schlicht heller als die Grundfarbe. Vergleichbar ist der Farbeindruck mit "Brindle" bei Hunden (Boxer, Bulldoggen, diverse Terrier, Molosser...). Die Ausprägung kann stark variieren. Von wenigen bis gar keinen "Flecken“. Auch von einer Zeichnungsveränderung bis ins adulte Alter sind Variationen bei den Brindle-Mutationen möglich.

Es gibt zwei Mutationen, die für die Brindel-Zeichnung verantwortlich sind. Beide kommen in Deutschland vor, sind aber selten zu finden. Bei beiden ist die Zucht nicht einfach und für Zuchteinsteiger nur bedingt geeignet.
Die zwei Mutationen sind optisch nicht sicher zu unterscheiden und sollten wegen ihrer jeweiligen Problematiken keinesfalls gemischt werden!


Die Mo(br)-Mutation

Diese Mutation ist die einzig aktuell für die Farbmauszucht relevante geschlechtsgebundene Mutation. Es vererbt sich bei Weibchen dominant. Männliche Mäuse sind in der Regel nicht überlebensfähig. Die männlichen Welpen zeigen zuerst eine Point-ähnliche Zeichnung auf weißem bis grauem Fell. Sie entwickeln anschließend weißes, gelocktes Fell. Auch die Barthaare sind gelockt Sie zeigen dazu neuronale Fehlentwicklungen, was sich in Zittern und Wackeln äußern kann. In der Regel verstreben sie vor erreichen der zweiten Lebenswoche.

Es gibt vereinzelt Berichte von Männchen, die überlebt haben und zur Zucht eingesetzt wurden.

Auffällig ist auch, dass nur wenig Männliche Brindle-Welpen geboren werden. Wahrscheinlich sterben die entsprechenden Föten bereits zu einem Großteil während der Trächtigkeit ab oder werden von den Müttern direkt nach der Geburt "aussortiert".

Angeblich leiden die Tiere, die Träger der Mo(br)-Mutation sind an einem "fehlerhaften Kupferstoffwechsel". Die genauen Effekte sind der Autorin bisher nicht bekannt. Auffällg ist aber die verkürzte Lebenserwartung im Vergleich zu anders gezeichneten Mäuse.

Weibchen sind scheinbar nicht eingeschränkt und zeigen von Anfang an ihre Zeichnung.  Die Zeichnung ist mit jeder Farbe kombinierbar. Auch bei ihnen kann es - auch wenn sie chromosomal mit einem unmutierten Locus als Antagonist zum Mutierten ausgestattet sind - zu gesundheitlichen Einschränkungen kommen. Es wird häufig von einer eingeschränkten Lebenserwartung und Fruchtbarkeit berichtet.

Es sind noch einige verwandte Mutationen im Labor bekannt: Mo (Mottled), Mo(vbr) (Virable-brindled), Mo(dp) (Dappled), Mo(blo) (Blotchy) und To (Tortoiseshell). Sie alle wirken bei Männlichen Welpen innerhalb von 20 Tagen letal. Wobei die Einschränkungen der Welpen variieren. Die Weibchen ähneln alle Brindle. 

 

Wegen der Männchenproblematik gehört die Zucht dieser Tiere ausschließlich in die Hände von Züchtern, die Männchen frühzeitig erlösen können. Die Mutation ist teilweise als Qualzucht einzuordnen.


Brindle

 

Code                                   Bezeichnung

 A                                           Agouti

A(y)                                      dom. Yellow

A(yv)                                  (american) Brindle

a                                            Nonagouti

a(t)                                       Tana

(e)                                         extreme Nonagouti

 

Eine Brindle-Maus weißt eine ungleichmäßige "Tigerung" im kompletten Fell auf. Das Fell wird dabei an den heller erschienenen Stellen verdünnt/das schwarze Pigment wird wie bei den beiden Rot-Mutationen  verändert. Vergleichbar ist der Farbeindruck mit "Brindle" bei Hunden (Boxer, Bulldoggen, diverse Terrier, Molosser...). Die Ausprägung kann stark variieren. Von wenigen bis gar keinen "Flecken“. 

 

Es gibt zwei Mutationen, die für die Brindel-Zeichnung verantwortlich sind. Beide kommen in Deutschland vor, sind aber selten zu finden. Bei beiden ist die Zucht nicht einfach und für Zuchteinsteiger nur bedingt geeignet.
Die zwei Mutationen sind optisch nicht sicher zu unterscheiden und sollten wegen ihrer jeweiligen Problematiken keinesfalls gemischt werden!

Die A(vy)-Mutation

Die A(vy)-Mutation ist eine weitere Mutation des A-Locus und mit dominant Rot verwandt. Sie vererbt sich nicht geschlechtsgebunden. Diese Mutation wirkt - im Gegensatz zum verwandten dominant Yellow - reinerbig nicht letal. Wie sich A(y)A(vy) äußert ist nicht bekannt. Ein optisches Unterscheiden der reinerbigen  bzw. spalterbig auf Nonagouti gegen die Spalterbig auf Agouti-Variante ist an der Grundfarbe zu erkennen.
Die Verfettung (und damit einhergehende Begleiterscheinungen), wie bei dominant-Yellow, ist auch bei Brindle ein Problem. Diese Probleme verhalten sich direkt proportional zum Anteil der gelben Fellbereiche der Maus. Dh. je weniger Gelb die Maus trägt um so weniger stark wird sie wahrscheinlich von den negativen Auswirkungen wie Diabetes und Übergewicht betroffen sein.


Genetische U.S. Brindle Mäuse können in der Zeichnung unterschiedlichst ausgeprägt sein. Von vollständig gelben Mäusen über Brindles mit unterschiedlichsten Anteilen an Streifen und Flecken bis zu Mäusen, die optisch als Agouti eingeordnet werden würden (als Pseudoagouti zu bezeichnen) ist alles möglich. Beeinflusst wird die Farbausprägung durch eine variable und somit flexible Veränderung im Genom (Methylierung), die die Produktion der schwarzen Pigmente hemmt. In Laborversuchen ist sie durch diverse Umwelteinflüsse, der das Muttertier ausgesetzt ist(!), steuerbar. Dies ist der erste Fall eines epigenetischen Einflusses, der bei Farbmäusen in der Hobbyhaltung bekannt ist. Ob die Methylierung in der Hobbyzucht steuerbar oder beeinflussbar ist, ist bisher unbekannt.


Um die A(vy)-Mutation sicher identifizieren zu können ist also eine bewusste Zucht mit sorgfältiger Planung der Gencodes und Verpaarungen nötig, um nicht versehentlich eine U.S. Brindle Maus mit Agouti Phänotyp abzugeben, die in Fremdzuchten ungewollt stark roten Nachwuchs zeugt.

Auch A(vy) ist wegen der Fettleibigkeit und Diabetes der Mäuse mit Rotanteil allgemein als Qualzucht einzuordnen.

 

Die Mutation wird auch als U.S. Brindle bezeichnet. Die Kombinationsfarben mit Brindle haben teilweise eigene Farbbezeichnungen. Sie sind hier aufgeführt:

Dominanzverhalten der Agouti-Locus-Mutationen:

A(y) > A(vy) > A > a(t) > a > a(e)

siehe Tabelle auf dem Bild!

 


Dominant Spotting

Code                                       Bezeichnung

W                                              Dominant White Spotting

W(bd)                                      Banded

W(sh)                                       Sash

w                                               unnamed

Dominant Spotting bezeichnet die Gruppe der dominant erblichen W-Locus Mutationen (Gencode: Ww) zu deren Gruppe auch die Banded Mutationen W(bd) und W(sh) gehören. Die Mutation ist in Deutschland selten anzutreffen und erzeugt unterschiedliche Scheckungen. Die weitaus häufigere Scheckung ist Piebald. Anders ist die Verbreitung in den USA, dort herrscht dominant Spotting vor. Bei Importtieren ist also mit bedacht vorzugehen, was das paaren von Schecken betrifft.

Dominant Spotting erzeugt eine weiße Scheckung der Maus. Die dunklen Flecken erscheinen in der jeweiligen Grundfarbe. Häufig sind die Farbflecken in Gesicht und im Bereich der Ohren verstärkt, kombiniert mit einer Blesse, die von Nase über den Scheitel zwischen den Ohren verläuft. Häufig ist es aber auch nur minimal ausgeprägt, oft nur an Bauchflecken oder einzelnen weißen Haaren. Hier muss genau hingesehen werden!
Soweit bekannt, ist dominant Spotting mit jeder Farbe kombinierbar, wird aber von PEW und BEW maskiert.

Reinerbig wirkt die Mutation letal. Die reinerbigen Welpen leiden unter einer Anämie und sterben im Nest. Auch deswegen sollte von einer Vermischung mit andren Scheckungs-Mutationen dringend abgesehen werden um Unklarheiten vorzubeugen.

Ein Effekt der Kombination von Dominant Spotting mit Splashed ist nicht bekannt.

Bezeichnungen für die Ausprägung von dominant Spotting bzw. Trivialnamen sind: Varigated, Variable Spotting und Dalmatien.

 

Eine Möglichkeit Blazed zu ziehen - voll gefärbte Mäuse, die nur eine symmetrische Blesse im Gesicht zeigen - ist vermutlich über dominant Spotting mit entsprechenden Modifiern. 


Headspot

Code                             Bezeichnung

Hs                                   no spotting

hs                                   Head Spot

Headspot vererbt sich rezessiv und ist eine selten gewordene Mutation. Gekennzeichnet ist sie durch einen weißen Stirnfleck einer ansonsten vollständig gefärbten Maus. Der Gencode ist: hshs . Headspot ist, soweit bekannt, mit allen Farben kombinierbar. Zur Kombination mit anderen Zeichnungsmutationen ist nichts bekannt.


Blue Merle

Black Roan

Roan/ Merle

Code                                  Bezeichnung

Rn                                       unnamed

rn                                        Roan

Roan-Like und Merle ist eine rezessiv vererbbare Zeichnungsvariante, die mit "rn" abgekürzt wird. Nach dem Zufallsprinzip sind die Mäuse kaum ("schlechtes" Merle) bis komplett melliert (Roan-Like). Von diesem Aufhellungseffekt sind sowohl rote als auch schwarze Pigmente betroffen. Aus Laborstämmen sind einige dominante Mutationen bekannt, die ein ähnliches bis identisches Fell erzeugen. Ob es sich dabei um verwandte oder ähnliche Effekte/Mutationen, wie bei dem in Deutschland verbreiteten Merle/Roan, handelt ist bisher nicht bekannt.

Bei Merle Tieren ist das Fell optimalerweise von großen Flecken in der Grundfarbe durchsetzt. Die Flecken orientieren sich immer an der Rücken und Bauchlinie, was auf eine frühe Festlegung während der embryonalen Entwicklung hindeutet.

Roan-Like Mäuse zeigen diese Flecken der Grundfarbe nicht.

Bis auf wenige Ausnahmen werden Merle/Roan Mäuse einfarbig in ihrer Grundfarbe geboren und hellen in den ersten drei Lebensmonaten auf. Meist beginnt das Aufhellen an der Schnauze und breitet sich dann aus. Bei Laborstämmen ist auch ein Aufhellen bis zum sechsten Lebensmonat bekannt.

Es kann bei Merle/Roan-Mäusen scheinbar lebenslang zu untypischen Farbflecken kommen. So können weiße oder rote Farbfelder auftreten. Genaue Hintergründe dazu sind noch nicht bekannt. Diese Effekte und die ständige Farbveränderung machen es oft schwer Roan/Merle-Mäuse einer Grundfarbe zuzuordnen.

Die Roan Mutation kann mit jeder Farbe kombiniert werden. Wirkt aber mit dunklen self Farben am beeindruckensten.

 

Eine Theorie besagt, dass Merle Mäuse im Gegensatz zu Roan möglicherweise zusätzlich Splashed tragen (Gencode: rnrn Spl-), Roan-Like Mäuse dagegen kein Splashed aufweisen (Gencode: rnrn splspl). Ein Zusammenhang der Ausprägung von Merle mit Splashed konnte aber bisher nicht gezeigt werden.

Die Mutation entstand in den USA und wird dort auch als "Fancy" bezeichnet.


Broken Marked

Piebald

Code                                      Bezeichnung

S                                              no white spotting

s                                              rezessiv white spotting

Piebald ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Scheckungsmutation.  Piebald vererbt sich rezessiv (Gencode "s") und erzeugt (relativ) zufällige weiße und klar abgegrenzte Flecken, verteilt über den gesamten Mäusekörper.

 

Es wird auch als "Broken Marked" bezeichnet auch die Abkürzung "Pied" ist häufig anzutreffen. Die verantwortliche Mutation wird als "rezessiv white spotting" bezeichnet.

Diese Flecken sind komplett unpigmentiert und führen, wenn sie das Auge betreffen/das Auge "in" einem weißen Bereich liegt, zu Pink Eyes.

Mäuse, deren Ohren in Pied Flecken liegen, sind häufig auf dem betroffenen Ohr taub, da die Entwicklung des Innen Ohres zu einem ähnlichen embryonalen Zeitpunkt stattfindet wie die "Festlegung" der Piebald-Bereiche der Maus.

Züchterisch sind diese Mäuse also dringend zu vermeiden.

 

 

 

Mäuse mit einem sehr hohen Weißanteil neigen zu einem "Megacolon", einer in der Regel für die junge Maus (maximal erreichbares Alter ca. 3 Monate) tödlich verlaufenden Darmanomalie. Beobachtungen in Laborstämmen aus den 60er Jahren sprechen von 10% betroffener Tiere. Ob das auf aktuelle Farbmäuse ebenso zutrifft ist fraglich. Züchter der Varianten berichten bisher nicht von höheren Ausfällen der Nachzuchten als bei anderen Varianten.

Auf dem selben Locus wie Piebald (Gencode: s) liegt die letal Piebald Mutation (Gencode: s(l)), betroffene Mäuse erkranken immer an Megacolon und versterben frühzeitig.

 

Entdeckt wurde die Mutation in verschiedenen Mäusestämmen. Die erste Beschreibung stammt aus der Türkei, 1933. Sie führt optisch dazu, dass in den später weißen Bereichen keine Pigmentbildenen Zellen angelegt werden.


"Pied" ist mit jeder Farbe kombinierbar. Es wird von Albino/Mock PEW und der Kombinationsfarbe Black Eyed White maskiert. Auch Kombinationen mit anderen Scheckungsmutationen kann zu Maskierung/kaum zu bestimmenden Zeichnungsvariaten führen und sind zu vermeiden.

 

Piebald kann kombiniert mit den jeweiligen, oft nicht genauer bestimmten Modifiern (oft als k-Faktoren bezeichnet), folgende Zeichnungsvarianten erzeugen:

  • Broken - Wenige kleine runde Farbflecken ungleichmäßig auf verteilt - Vorsicht! Verwechselungsgefahr mit Dominant Spotting Varianten möglich!
  • Herford - Weiße Füße, weißer Stirn- und Bauchfleck. Bei Showlinien ist die Ausprägung als Blesse gewünscht, die die Augen einschließt, aber nicht die Augenfarbe verändert. Schwanz oft zu ca. 50% weiß. Die übrige Maus ist voll gefärbt (Modifier "A10")
  • Dutch - Nur das Gesicht mit zwei symmetrischen Flecken, die die Ohren einschließen und Blesse sowie das Hinterteil sind in der Grundfarbe gefärbt. Die Farbränder sollen klar und gerade sein.
  • Even - Viele kleine Farbflecken auf weißem Grund, die möglichst symmetrisch angeordnet sind
  • Blazed - symmetrische Blesse im Gesicht kann ebenfalls durch Mutationen des W-Locus erzeugt werden

 

Generell können Piebald Schecken auch in einer kaum auffallenden und reduzierten Scheckung auftreten. Auch Tiere mit einzelnen weißen Zehen oder weißen Schwanzspitzen sind genetisch Piebald zuzuordnen. Sie werden oft als Minimalschecken bezeichnet.

Auch ein Bauchband kann auftreten, die Mäuse sind dann leicht mit Banded zu verwechseln, zeigen aber meist noch weitere weiße Flecken auf untypischen Bereichen für Banded (Kopf, Bauch)

Minimal Schecke

Bauchband

Tricolor

normale Piebaldprägung

In Kombination mit Splashed erzeugt Piebald nicht nur weiße Flecken, sondern führt auch dazu, dass die durch Splashed zur Grundfarbe zurück verstärkten Bereiche einheitlicher und klarer abgegrenzt auftreten. Die Kombination wird Tricolor genannt.


Points

Code                                            Bezeichnung

C                                                    unnamed

c(h)                                              Himalayan

c                                                    Albino

c(ch)                                            Chinchilla

c(e)                                              extreme Dilution

 

Eine Point-Zeichnung, wie bei Siam-Katzen - ein (fast) weißes Tier, bei dem die kühlen Körperbereiche wie Nase, Ohren, Füße und Schwanz nachdunkeln und in der eigentlichen Grundfarbe erscheinen - existiert auch bei Mäusen. Da die verantwortliche Mutation "Himalayan" sich aber auf dem C-Locus befindet und Codominant zu anderen C-Locus-Mutationen verhält ist die Beschreibung des Gens den Farbgenen zugeordnet.


Points zeigen folgende Grundständige Farben:

Agouti Form                                                                                                                Self Form

Agouti Point; A- c(h)c(h)                                                                                          Siam Seal Point; aa(-) c(h)c(h)

Agouti Himalayan; A- cc(h)                                                                                   Himalayan; aa(-) cc(h)

Beige Agouti Point; A- c(e)c(h)                                                                              Color Point Beige aa(-) c(e)c(h)

Silvered Burmese (oft keine Points erkennbar!); A- c(h)c(ch)                     Burmese; a(a-) c(h)c(ch) 

Reverse Siam (umgekehrte Points)

...und deren Kobinationsfarben.

Eine Sonderform ist das Reverse Siam. Dabei handelt es sich um dunkle Mäuse, bei den an den kühlsten Stellen helle Points entstehen. Eben wie eine "umgekehrte Siam". Die Vererbung bzw. die Ursachen von Reverse Siam ist bisher nicht geklärt.


Rumph White

Code                                 Bezeichnung

Rw                                     Rumpwhite

rw                                      no white rump

Bei Rumph White (auch die Schriebweise Rumphwhite ist zu finden) handelt es sich um eine weitere dominante Scheckungsmutation. Sie besetzt ihren eigenen Locus, der Gencode ist "Rw". Rumph White ist reinerbig letal. Reinerbige Welpen sterben bereits früh in der embryonalen Entwicklung ab. Das Risiko bei einer Rw x Rw Paarung trägt also das Muttertier weswegen diese Paarungen zu vermeiden sind.

 

Rumph White Mäuse haben einen weißen Schwanz, weiße Hinterfüße und optimalerweise ein weißes Hinterteil (als hätten sie sich in weiße Farbe gesetzt) und wenige kleine weiße Flecken auf dem Körper. Die Flecken sind dabei stets klar von den Farbbereichen abgegrenzt.

Wird die Mutation mit Piebald kombiniert (Rwrw ss) zeigen die Tiere einen weißen Schwanz und ein ungleichmäßiges Band um die Körpermitte, ähnlich Banded. Das Band fällt aber wohl schmaler aus und ist ungleichmäßiger gezeichnet. Trotzdem besteht hier Verdunkelungsgefahr.
Da das Gen bei uns sehr selten ist, ist nicht bekannt ob Megacolon für diese Zeichnungsvariante ein Thema ist.

Wird die Mutation mit Banded kombiniert (unklar auf welche Mutation sich das bezieht: Rwrw W(bd)w ODER Rwrw W(sh)w) entstehen ebenfalls Capped-Mäuse.


Tricolor

Splashed

Splashed/                          Tricolor

Code                                       Bezeichnung                                                                Code                                Bezeichnung

Spl                                           Splashed                                                                        Spl ss                                Tricolor

spl                                            unnamed

 

Splashed ist eine dominante Mutation (Gencode Spl). Sie wird aber von (fast) allen Farben ohne C-Locus-Beteiligung maskiert. Nur bei Farben mit aa pp können die Splashed Flecken in den ersten Lebenswochen der Maus trotzdem erkennbar sein.

Zutage tritt Splashed erst bei einem vollständig besetzten C-Locus. Hier verstärkt es in einer ungleichmäßigen Sprenkelung die durch die C-Locus Mutation verdünnte Farbe zurück zur Basisfarbe. Am weitesten verbreitet (und am kontrastreichsten) sind Kombinationen mit Point und Beige.

Reinerbige Tiere unterscheiden sich optisch nicht von Spalterbigen.

In Kombination mit Piebald (ss Spl-) entstehen sogenannte Tricolor. Das Piebald sorgt hier nicht nur für die Typische weiße Scheckung sondern auch für die Vergrößerung der durch Splashed erzeugten Flecken, ebenfalls erscheinen sie oft klarer umrissen und verwaschen weniger mit den anders gezeichneten Bereichen. Es entsteht eine dreifarbige Maus.

Kombiniert man zu einer Tricolore noch die Tan-Mutation (a(t)- ss Spl- ) entsteht eine Maus mit vier unterschiedlichen Farbbereichen. In Agouti ist der Effekt dann eine "kunterbunte" Maus.

Splashed ist in Deutschland weit verbreitet. Es ist teilweise schwer eine C-Locus Maus ohne Splashed Beteiligung zu finden.

Die Kombination mit Albino (cc Spl-) und Chinchilla (c(ch)c(ch) Spl-) sind kaum "erforscht". Hier ist noch einiges an züchterischem Potential.


Blue Self

Self

Self ist eine Bezeichnung für eine Maus, die keine Zeichnungsform zeigt und zur non-Agouti Farbgruppe gehört. Sie ist im weitesten Sinne "einfarbig". Sie kann aber durchaus Träger einer Zeichnungsvariante sein.